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Wenn Spechte die Wärmedämmung eines Hauses beschädigen

Wenn Spechte Löcher in die Wärmedämmung hacken

Als ich vor Kurzem in Esslingen unterwegs war, fiel mir ein Haus besonders auf. Eigentlich ein typischer mit Vollwärmeschutz verkleideter Neubau. Eine Hausecke war aber – offensichtlich nachträglich – mit Stahlblech verkleidet. Kleine Buntspechtattrappen verrieten mir, dass hier ein Specht am Werk war. Doch wie reagiert man, wenn die Wärmedämmung „Opfer“ des Spechts geworden ist?

Zuerst gilt es, das Loch fachgemäß reparieren zu lassen. Nur so ist sichergestellt, dass kein Wasser in die Isolierung eindringt und die Dämmschicht weiter zerstört. Je nach Lage des Schadens muss ein Gerüst aufgestellt oder eine Arbeitsbühne eingesetzt werden.

Die Reparatur ist aber nur möglich, wenn der Specht nicht bereits ein Nest in die Wärmedämmung gebaut hat. In diesem Fall muss man mit dem Schließen der Dämmschicht abwarten, bis die Jungen flügge geworden sind. Ist der Schaden dann behoben, gibt es im Idealfall keine erneuten Angriffe der Spechte.

Doch die geschützten Spechte kehren manchmal zurück

In einem von mir als Bauleiter betreuten Haus hatten Buntspechte ein Loch in die neue Fassade gehackt. Nach der Reparatur der Fassade durch einen Stuckateur herrschte erst einmal Ruhe. Allerdings war der Specht ein Jahr später wieder da und hämmerte erneut ein Loch in die Fassade.

Wenn Spechte Löcher In Die Wärmedämmung Klopfen
Haus mit Spechtattrappen

Wie sollte man bei einem erneuten Angriff auf die Wärmedämmung reagieren?

Das Loch muss natürlich auch dieses Mal schnell und fachgerecht verschlossen werden. Es können jetzt zusätzlich – wie im Bild zu sehen – glatte Stahlbleche an den Ecken und Vogelscheuchen z. B. in Form einer Specht-, Uhu-, oder Habichtattrappe angebracht werden. Auch Flatterleinen, Wimpel und gezielter Lärm können den Specht von seinem Tun abhalten. Geeignete Nisthilfen können die Vögel von der Hauswand weglocken.

Begrünte Fassaden sind hilfreich, allerdings sollte man auf Pflanzen wie Efeu oder Wilden Wein verzichten, da diese mit ihren Haftwurzeln den Putz schädigen. Präventiv kann man sich als Bauherr auch für ein Wärmedämmverbundsystem aus Mineralwolle entscheiden, da dies Spechte nicht so sehr anzuziehen scheint wie eine Dämmung aus Styropor.

Bisher gibt es leider noch kein Allheilmittel, das verhindert, dass Spechte in der Isolierung nach Futter oder einem geeigneten Nistplatz suchen.

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Hier bloggt Dipl.-Ing. Karl Eisenbraun, Architekt aus Leidenschaft und Inhaber des Architekturbüros Eisenbraun in Ostfildern.

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