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Solarthermie

Solarthermie: Warmes Wasser durch Sonnenenergie

Im Architekturblog haben wir bereits Beiträge über das Heizen mithilfe von Geothermie oder einer Luft/Wasser-Wärmepumpe veröffentlicht. Vielleicht haben Sie in den Referenzen aber auch gesehen, dass einige der von mir geplanten Wohnhäuser mit einer zusätzlichen Solarthermieanlage ausgestattet sind. Wie Solarthermie funktioniert und worin sie sich von einer Photovoltaikanlage unterscheidet, lesen Sie in diesem Blogbeitrag.

Solarwasserheizung

Eine Solarthermieanlage erzeugt – stark vereinfacht – warmes Wasser aus der Energie der Sonne. Man nennt sie daher auch Solarwasserheizung. Im Gegensatz dazu erzeugt eine Photovoltaikanlage, die ebenfalls zu den Solaranlagen zählt, mithilfe von Solarzellen elektrischen Strom.

Einfache Solarthermieanlagen erwärmen das Trinkwasser z. B. für die Dusche, während bei einer Anlage mit solarer Heizungsunterstützung zusätzlich auch die Fußbodenheizung mithilfe von Solarthermie betrieben wird. Die durch Solarthermie erzeugte überschüssige Wärme wird in einem Pufferspeicher gespeichert.

Unterschiedliche Kollektoren für Solarthermie

Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Solarkollektoren für die Solarthermie:

  • Flachkollektoren und
  • Vakuumröhrenkollektoren.

Beide Kollektoren sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Ein Trägermedium, die sogenannte Solarflüssigkeit, fließt durch kleine Röhren, die in größere Röhren eingebettet sind. Bei einem Vakuumröhrenkollektor sind die innen liegenden Röhren von einem Vakuum umgeben und daher besser isoliert. Der Wirkungsgrad des Kollektors ist dadurch höher.

Was sind die Vorteile von Solarthermie?

  • Solarthermie ist umwelt- und klimafreundlich.
  • Die Bewohner sind unabhängig von fossilen Brennstoffen.

 Und was sind Nachteile?

  • Das durch die Solarthermieanlage entstehende warme Wasser muss durch die Bewohner des Hauses selbst verbraucht werden. Eine Einspeisung in ein Wärmenetz ist nicht möglich.
  • Solarthermie reicht nicht zur alleinigen Beheizung eines Hauses. Zudem wird im Sommer mehr Wärme erzeugt, als benötigt wird, während die Kapazität der Anlage im Winter alleine nicht ausreicht

Solarthermie und Photovoltaik

Es ist möglich, z. B. auf dem Hausdach Kollektoren für eine Photovoltaikanlage und daneben Flach- oder Vakuumröhrenkollektoren für eine Solarthermieanlage zu installieren. Je nach Größe der beiden Anlagen, dem Energieverbrauch des Hauses und in Verbindung mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe und einem ausreichend dimensionierten Akkuspeicher kann ein Gebäude so energieautark betrieben werden.

Wie steht die Photovoltaikpflicht in Baden-Württemberg zur Solarthermie?

Seit 01.05.2022 gilt in Baden-Württemberg die Pflicht, beim Bau eines neuen Wohnhauses eine Photovoltaikanlage zu installieren. Laut dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg können Bauherren diese Pflicht auch mit der Installation von Solarkollektoren für eine Solarthermieanlage erfüllen (Abgerufen am 05.05.2023) oder wie zuvor beschrieben eine Photovoltaikanlage mit einer Solarthermieanlage kombinieren.

Förderung von Solarthermie

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert den Einbau einer Solarthermieanlage im Neubau sowie bei einer Sanierung mit einem Kredit. Auch wenn keine Förderung beantragt wird, ist es wichtig, dass in die Planung von Anfang an ein Energieberater mit einbezogen wird. So kann man frühzeitig klären, ob sich das Hausdach z. B. aufgrund seiner Ausrichtung oder der Dachneigung für Solarthermie eignet und welche Leistung die Anlage haben sollte.

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Derzeit plant das Architekturbüro Eisenbraun verstärkt Wohnhäuser mit Photovoltaikanlagen. Der Grund hierfür ist, dass der so erzeugte Strom für den Betrieb einer Luft/Wasser-Wärmepumpe genutzt wird. Doch in Zeiten steigender Energiekosten ist die Solarthermie weiterhin eine gute Option, um aus kostenloser Sonnenenergie warmes Wasser zu erzeugen und z. B. eine Wärmepumpe zu unterstützen.

Hier bloggt Dipl.-Ing. Karl Eisenbraun, Architekt aus Leidenschaft und Inhaber des Architekturbüros Eisenbraun in Ostfildern.

Alle Beiträge von Karl Eisenbraun.

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