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Grundriss: offen oder geschlossen?

Offener oder geschlossener Grundriss? Dies sind die Vorteile

Wenn ich mich mit Bauherren zu ersten Besprechungen für Skizzen und den Vorentwurf treffe, bin ich jedes Mal aufs Neue gespannt. Welche Vorstellungen haben die Kunden vom künftigen Wohnen und dem Grundriss? Möchten die Bauherren

  • eine komplett offene Raumaufteilung,
  • in sich abgeschlossene Räume oder
  • eine Mischung aus abgeschlossenen Schlafräumen und offenen Wohnräumen?

Die Entscheidung wie der Grundriss aussehen soll, ist individuell und abhängig davon wie die Bauherren das Haus oder die Wohnung später nutzen möchten und in welcher Umgebung sie sich wohlfühlen.

Welche Vorteile offene und geschlossene Grundrisse aus meiner Sicht bieten, darüber schreibe ich in diesem Blogbeitrag.

Offener oder geschlossener Grundriss
Lieber offene Raumaufteilung oder klar abgegrenzte Bereiche?

Vorteile eines offenen Grundrisses

Der Vorteil einer offenen Raumaufteilung ist die großzügige Raumwirkung unterstützt durch viel Licht und einen hohen Luftaustausch. In offenen Räumen ist es leicht sich mit der Familie, Mitbewohnern oder Gästen zu unterhalten und zu interagieren. Hält sich ein Bewohner im Küchenbereich auf, kann er oder sie trotzdem an einem Gespräch im Wohn- oder Essbereich teilhaben.

Besondere Möbelstücke oder Kunstgegenstände wie Bilder oder Plastiken erhalten vor großen Wandflächen mehr Aufmerksamkeit. Gibt es dazu noch eine Galerie im offenen Raum, hat man zusätzlich die optischen Reize durch mehrdimensionale Sichtbezüge.

Bei offenen, loftartigen Räumen schafft man – wenn man dies möchte – durch die Einrichtung, Beleuchtung oder farbliche Gestaltung separate Bereiche: Erholungszonen, Arbeitszonen oder Gemeinschaftszonen. Diese Bereiche gehen fließend ineinander über.

Bilder, eines von mir entworfenen Hauses mit offenem Grundriss, sehen Sie im Beitrag In eigener Sache: Innenansichten eines Reihenhauses.

Vorteile eines geschlossenen Grundrisses

Eine Trennung von „öffentlichem“ und privatem Bereich ist bei einem geschlossenen Grundriss leicht möglich: Einerseits der öffentliche Wohnteil mit Gästebad, andererseits die privaten Schlaf- und Arbeitsräume mit einem oder mehreren privaten Badezimmern.

Ein Grundriss mit einzelnen, abgetrennten Räumen bietet den Bewohnern Schutz vor Gerüchen aus der Küche oder Lärm, der durch andere Familienmitglieder, Mitbewohner oder Besucher entstehen kann. Auf der Suche nach einem ruhigen Rückzugsort wird man hier leichter fündig. Durch die Zwischenwände entsteht Stellfläche für Möbel. Ein wichtiger Faktor, wenn man Stauraum möchte.

Klar abgegrenzte Bereiche machen es leichter die Räume unterschiedlich zu belichten. Möchte ein Bewohner schlafen, der Mitbewohner aber noch etwas arbeiten, so ist dies bei getrennten Bereichen ohne Störung möglich. Da lässt man einfach den Rollladen im Schlafzimmer herunter und knipst das helle Licht im Arbeitszimmer an.

Je nach Bedarf und Benutzung können abgeschlossene Räume unterschiedlich beheizt werden. Aufgrund der, im Vergleich zu einem Loft, kleineren Raumgröße werden sie dann schnell angenehm warm. Dies kann Heizkosten sparen.

Empfehlung für die Grundriss-Planung

Unabhängig davon, ob Sie sich für einen offenen Grundriss, für klar abgetrennte Bereiche oder einen Mix z. B. aus offenen Wohnräumen und abgetrennten Schlafräumen entscheiden, behalten Sie die langfristige Nutzung der Räume im Auge. Fragen Sie sich:

  • Können die Wohnräume auch nach der Familienphase genutzt werden?
  • Ist die Raumanordnung auch im fortgeschrittenen Alter praktisch?
  • Ist der Grundriss zu individuell, so dass er bei einem Wiederverkauf von Nachteil sein könnte?

Ein Grundriss mit statisch größeren Deckenspannweiten und Fensteranordnungen ist für eine veränderte Raumnutzung besser geeignet als kleinräumig geplante Flächen mit kurzen Tragwandabständen. Und: Je besser vorgeplant wird, desto kostengünstiger ist später auch die weitere Nutzung.

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Hier bloggt Dipl.-Ing. Karl Eisenbraun, Architekt aus Leidenschaft und Inhaber des Architekturbüros Eisenbraun in Ostfildern.

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